Frequenzschutz geht uns alle an

Schutz der exklusiven Kurzwellenbänder im Amateurfunk

© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Kurz & knapp

Auf Kurzwelle haben wir exklusive Bänder nur für den Amateurfunk: 40m, 20m, 17m, 15m, 12m und 10m.

Leider werden unsere Frequenzen illegal durch fremde Funkdienste mitgenutzt. Dadurch gehen uns Frequenzkapazitäten verloren - und es werden unsere QSOs gestört.

Als Intruder-Watch (vormals Bandwacht) nehmen wir Meldungen von Funkamateuren über solche sogenannten Bandeindringlinge (engl. Intruder) entgegen und kooperieren mit der BNetzA, damit diese illegalen Aussendungen eingestellt werden.

Schutz unserer Frequenzen

Dass wir auf Kurzwelle Frequenzbereiche haben, die laut Internationalem Fernmeldevertrag in Verbindung mit der Amteurfunkverordnung dem Amateurfunkdienst exklusiv zugewiesen sind, ist ein Privileg und keine Selbstverständlichkeit.

Es ist vielmehr das Ergebnis erfolgreicher Arbeit von Generationen Funkamateuren, die sich auf verschiedenen Ebenen für den Erhalt dieses Privilegs gegenüber Behörden und Institutionen eingesetzt haben.

Einen wertvollen Beitrag zu diesem Frequenzschutz leisten die Bandwachten (engl. Intruder Watch). Sie nehmen Meldungen über fremde Funkdienste in unseren Bändern entgegen und bearbeiten diese mit dem Ziel, dass dieses Aussendungen eingestellt werden.

Jeder Funkamateur oder SWL kann sich jederzeit mit einem Hinweis an uns wenden und eine Beobachtung einreichen.

Meldestelle fremder Funkdienste

Eine Bandwacht schützt somit die Exklusivität unserer Frequenzen. In dieser Funktion nehmen wir Meldungen von Funkamateuren entgegen, z.B. wenn jemand durch ein Überhorizontradar (OTHR) gestört wurde.

Wir prüfen dann die Störung, indem wir das Signal vermessen, eine Funkortung durchführen und ggf. auch eine Fremdsprachenübersetzung anfordern.

Wenn wir bestätigen können, dass es sich um einen fremden Funkdienst handelt, der unsere Frequenzen illegal nutzt, kooperieren wir mit der Bundesnetzagentur, damit diese Aussendungen eingestellt werden.

Aufgrund geopolitischer Spannungen gelingt dies mal besser und mal schlechter. Entscheidend ist jedoch, am Ball zu bleiben. Denn wenn niemand reagiert, kann eine Fremdnutzung unserer Frequenzen schlimmstenfalls in Gewohnheitsrecht enden.

Es geht nicht um Funkamateure

Wir richten uns aufgrund unserer Aufgabe niemals gegen andere Funkamateure. Dies ist gemäß der IARU-Resolution 12-1 in Satz 12 sogar ausdrücklich untersagt. Und warum sollten wir dies auch tun? Wir sind keine Bandpolizei.

Wir helfen stattdessen Rundfunkstationen, die sich z.B. mit einem Intermodulationsprodukt in unser Band verirrt haben. Diese sind für unsere Hinweise auch sehr dankbar. Oder wir kämpfen gemeinsam mit der BNetzA darum, dass die Zahl der Überhorizontradare in unseren Bändern abnimmt - davon Profitieren alle Funkamateure.

Unser Erfahrungsschatz

Ein Teil von uns kommt beruflich aus der zivilen oder militärischen Funkaufklärung, andere hingegen sind Prozessmanager oder Fremdsprachenübersetzer. Gemeinsam sind wir ein Team von rund 60 Personen, die definierten Prozessen folgen. Allein zu Zeiten der Bandwacht des DARC bearbeiteten wir knapp 2000 von Funkamateuren eingereichte Fälle und erzielten eine ganze Reihe Erfolge zum Schutz unserer Frequenzkapazitäten.

Unabhängig und flexibel

Die Unabhängigkeit von Verband (DARC) und Dachverband (IARU) bietet uns mehr Möglichkeiten und Flexibilität sowie einen eigenen Gestaltungsspielraum.

Eigenes Experten-Netzwerk

Wir verfügen über ein umfassendes Netzwerk der unterschiedlichsten Kontakte: vom Diplomphysiker bis zur Fremdsprachenübersetzerin ist alles dabei. Ferner haben wir direkten Kontakt zu Behörden, darunter der Bundesnetzagentur sowie zu Senderprovidern.

Landesweit Mess- und Empfangsstationen

Unsere Interessengruppe betreibt ein eigenes Netz Mess- und Empfangsstationen, die über das gesamte Bundesgebiet verteil sind.
Im Bereich der Funkortung können wir zudem mit einer Software auf eine weltweite Infrastruktur zurückgreifen. Somit sind Funkortungen auf allen Kontinenten möglich.

Was wir tun

+ Wir nehmen Hinweise von Funkamateuren entgegen und verarbeiten diese.
+ Bei uns ist die Hürde zu melden, bewußt sehr niedrig gehalten. Jeder kann sich mit wenigen Angaben an uns wenden. Wir übernehmen den Rest.
+ Wir suchen die Bänder auf fremde Funkdienste ab, die widerrechtlich unsere Frequenzkapazitäten nutzen.
+ Wir melden diese Sender der Bundesnetzagentur zur weiteren Bearbeitung.
+ Wir unterstützen Rundfunksender, falls es zu unerwünschten Nebenaussendungen und Störungen kommt.
+ Als verbandsunabhängige Bandwacht stehen wir allen Funkamateuren und SWLs zur Seite.

Was wir nicht tun

- Wir schwärzen keine anderen Hobbyfunker an. Weder Funkamateure, noch CB-Funker.
- Wir sind keine "Anzeiger" bei der Bundesnetzagentur, sondern Hinweisgeber bei Frequenzmissbrauch.
- Wir "sammlen" nicht einfach Intruder, um ein Logbuch zu füllen, sondern gehen strategisch und analytisch vor.

Mess- und Empfangsstationen

Unsere Interessengruppe betreibt 8 Mess- und Empfangsstationen, die geografisch großflächig über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind.

Jeder Standort wird privat betrieben und enthält mindestens einen SDR sowie unterschiedliche Analyse-Softwares. Dadurch erreichen wir eine hohe Diversität unserer Ausstattung.

*Externer Link zu Google Maps

Shack DL3RTL

Beispiel: Mess- und Empfangsstation Berlin

Am Standort Berlin-Tempelhof haben wir einen unserer modern ausgerüsteten Standorte. Mehrere SDR in Verbindung mit Analysesoftwares stehen für Aufgaben, wie Monitoring, Signal-Analyse und Funkortung zur Verfügung.

2000

Fälle Erfahrung

Mehr als 2.000 mal haben sich bereits Funkamateure und SWLs mit einer Beobachtungsmeldung an uns gewendet. Wir danken für das Vertrauen und stehen weiterhin für Meldungen zur Verfügung.

5

Minuten Reaktionszeit

Unsere durchschnittliche Reaktionszeit beträgt weniger als Zehn Minuten. Dank eines sehr hohen Grades an Automation und Digitalisierung. Eng aufeinander abgestimmte Prozesse nehmen uns Arbeit ab und ermöglichen uns die Konzentration auf die wichtigen Fälle.

110

Mitwirkende

Unser Kernteam und Netzwerk umfasst mehr als 50 Mitwirkende. Wir sind Experten auf dem Gebiet des Monitorings, der Funkortung, der Systemadministration, der Fremdsprachenübersetzung und vielem mehr.

100

Fälle mit der BNetzA

Wir melden im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten Intruder auch der BNetzA (Bundesnetzagentur). Hier können wir bereits auf einen großen Erfahrungsschatz und Routine zurückgreifen.

Häufige Fragen

Wir sind die ehemaligen Mitarbeiter der DARC-Bandwacht (Referat Intruder Monitoring) und ein langjähriges und eingespieltes Team. Insbesondere durch unsere Unabhängigkeit sind wir leistungsstärker und agiler als zuvor. Als Interessengruppe setzen wir unsere gemeinsame Tätigkeit freiwillig fort. Hierzu haben wir unsere Prozesse überarbeitet und uns neu aufgestellt.

Wir sind kein Dienstleister, sondern eine Gruppe Enthusiasten und Spezialisten auf dem Gebiet des Intruder Monitorings. Wir nehmen freiwillige Meldungen Dritter entgegen, die wir in unsere Beobachtungen einfließen lassen.

Nein, wir sind kein Verein. Und wir wollen auch kein eigenständiger Verein sein. Wir sind eine Gruppe Funkamateure, die sich aus eigenem Interesse zu einem Teilgebiet unseres Hobbies austauscht. Eine Bandwacht versteht sich historisch als eine Selbsthilfegruppe von Funkamateuren. Es ist und bleibt ein Hobby - und wir sind lediglich ein loser Zusammenschluss fachlich interessierter Funkamateure.

Nichts, denn wir behandeln Deinen Fall genauso, wie zuvor und lassen ihn in unsere Beobachtungen einfließen. Du bekommst in gewohnter Weise eine Rückmeldung zu jedem Schritt.

Das tun wir im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten. Dazu haben wir ein digitales Format, mit dem wir mit der Bundesnetzagentur direkt kommunizieren.

Damit eine Meldung an die BNetzA schnell bearbeitet wird und Aussicht auf Erfolg hat, bedarf es eines ausgeklügelten Profilings. Wir ermitteln für Dich das Verfahren und die Parameter der Aussendungen, führen Funkortungen durch und erstellen ein Profil des Intruders. Aufgrund unserer langjährigen Expertise können wir gut einschätzen, welche Fälle Aussicht auf Erfolg haben und welche nicht. Wir melden solche Fälle der BNetzA, die von der Behörde in der Regel auch weiterverfolgt werden können. Damit nehmen wir Dir und auch der Behörde Aufwand ab. Über das Ergebnis unserer Recherche sowie eingeleiteter Schritte informieren wir Dich nach Einreichen Deiner Beobachtung regelmäßig.

Beobachtungsmeldung einreichen